Wie schon in den letzten Beiträgen zarghaft erwähnt, arbeite ich derzeit schwer an mir und mein Konsumverhalten. 🙂 Ich glaube einfach dass es- wie bei fast Allem- eine Bewusstseinsfrage ist. Also habe ich mich einfach mal „bewusst“ umgesehen und mir bei all dem was ich da sah die eine Frage gestellt: Benötige ich das WIRKLICH?
Und ich war echt erstaunt, wie viel Zeug ich mir angeschafft hatte, bei dem ich auf diese Frage mit „Nein“ antworten musste. Ich hatte so Vieles einfach nur so gekauft, weil ich dachte es zu brauchen. Weil ich mich von Werbung, Mitmenschen oder inneren Impulsen hab mitreißen lassen. Das Meiste lag dann sinnlos in Schränken, Ecken oder in meinen (ja, es waren tatsächlich mehrere) Kramschubladen. Kennt ihr Kramschubladen? Diese Aufbewahrungsorte für Dinge, bei denen man nicht so genau weiß wohin damit? Zu 90% alles Sachen, von denen ich nicht einmal mehr wusste, dass sie existierten. Ich fing also an alles auszusortieren, um mir wieder Luft und Platz zu verschaffen. Das was ich nicht verschenken oder verkaufen konnte, ging am Ende in den Müll. Und ich glaube an diesem Punkt ist der letzte Grosche gefallen. Wo ich doch an einem Ende immer soooo sehr darauf geachtet hatte meine Einkäufe mit dem Jutebeutel nach Hause zu tragen und ich mich lauthals über Biogurken in Plastikfolie muckiert hatte, kaufte ich am anderen Ende aber immer wieder Kleinkram, der komplett überflüssiger Müll wurde. Wer einmal angefangen hat „umzudenken“, dem werden immer mehr Dinge bewusst, die man plötzlich in Frage stellt. Also der Reihe nach. Derzeitiger Fokus:
Ich habe – vor gefühlten 100 Jahren – eine Ausbildung zur Kosmetikerin gemacht. Daraufhin eine Weiterbildung zur Visagistin. Dies schien das ganze Horten von Kosmetikprodukten irgendwie noch angefeuert zu haben. Als ich zuletzt auf ausschließlich vegane Produkte umgestiegen bin, ist schon einiges rausgeflogen. Aber auch hier gab es noch eine Menge, worauf ich locker verzichten konnte.
In meiner Ausbildung wurde mir aufgezeigt, welche 10.000 Pflegeprodukte man alle so verwenden kann und ggf. sollte. Heute weiß ich, 1/3 davon ist überflüssiger Mist. Oft „überpflegen“ wir Haut und Haar sogar und machen uns so abhängig von sich gegenseitig kompensierenden Produkten. Und all diese Produkte kommen natürlich in vielen verschiedenen Plastiktübchen und Töpfchen daher. Tatsächlich ist es so, dass unsere Haut „funktioniert“.. und auch unsere Haare „funktionieren“.. von Natur aus. Wer hätte das gedacht? (Krankheiten sind natürlich Ausnahmen) Das was wir tun können ist, sie zu unterstützen. Aber eben auch nur da, wo es wirklich Sinn macht. Dazu benötigen wir aber nicht die lustig erfundenen „Fach“-Begriffe aus der Werbung. Tatsächlich sind es oft ganz einfache Dinge, die uns zu besserer Haut und schöneren Haaren verhelfen. Eure Haut ist, wie man auch sagt „ der Spiegel der Seele“ – Stress ist z.B. ein absolut unterschätzer Faktor. Genauso wie Ernährung! Nicht nur Tiere bekommen stumpfes Fell, wenn sie schlechtes Futter erhalten 😉 Und Pickel an Stirn und Kinn kommen tatsächlich sehr oft einfach vom „Herumgriffeln“ im Gesicht mit ungewaschenen Händen. Achtet mal darauf! Vielleicht erwischt ihr euch dabei. 😀
Ich hatte tatsächlich noch nie so eine gute Haut wie Heute und auch meine Haare erholen sich dankbar von meinem ständigen Färbe- und Pflegewahn. Und das mit den einfachsten, natürlichsten Produkten, die wunderbar wenig Müll erzeugen und obendrein sogar Geld sparen.
Hier einmal meine bisherigen Favoriten im Überblick:
1.PEELING
Im herkömmlichen Peeling-Gel sind eine Menge Microplastikteilchen enthalten. Alternativen gibt es genug! Ob mit Öl & Salz, Zucker oder Kaffee… es gibt zahlreiche DIYs im Netz! Für den Körper greife ich einfach zur Massagebürste.
2.MENSTRUATIONSTASSE (die Herren dürfen an dieser Stelle zu 3 übergehen 😉 )
Von vielen Bloggern & Youtubern bereits angepriesen, muss ich vermutlich nicht mehr groß erklären. Dieses Ding macht einfach auf allen Ebenen Sinn.
3.DEOCREME
Kerze hat uns mal zwei Pöttchen zum testen bestellt und wir befinden uns gerade in der Testphase. 🙂 Vegan, ohne Aluminium, ohne Konservierungsmittel und sehr ergiebig.
4.KOKOSÖL
Wer noch immer teure Abschminktücher und Abschminköle o.ä. kauft, sollte UNBEDING mal Kokosöl ausprobieren. Damit bekommt ihr wirklich jede noch zu hartnäckige Mascara von den Wimpern. Zudem auch ganz nett für trockene Haarspitzen oder trockene Haut.
5. SEIFE
Handgemachte, vegane, stinknormale Körperseife. Ich habe tatsächlich NICHT EINE Tube Duschzeugs mehr am Badewannenrand stehen. Dieses extrem langhaltende Stück Seife ist alles was ich brauche um sauber zu werden. Verrückt.
6. BAMBUSZAHNBÜRSTE/HOLZZAHNBÜRSTE
Sehen nicht nur schöner aus als die spacigen Plastikzahnbürsten, sondern sind auch noch biologisch abbaubar.
WOHLFÜHL-TIPP
Für wohlingen Duft und schöne Stimmung beim Baden, habe ich für mich handgemachte Duftkerzen entdeckt. Ich bin ja ohnehin schon Fan von Manufakturen.. von hangemachten Dingen.. mit Liebe hergestellt und so. Wenn das Ganze dann auch noch einen nachhaltigen Hintergrund hat, dann hat man mich als Fan sicher. Ich habe mir vorgenommen Euch immer mal wieder Sachen zu zeigen, die diese Wertigkeit haben. Und Heute die Kerzen von UPWINED – Candles
Ich zitiere einfach mal eben die Kurzbeschreibung :
„Hergestellt aus natürlichen, ätherischen Ölen und pflanzlichem GVO-freiem Sojawachs mit einem Baumwolldocht. Handgegossen in eine alte Weinflasche. Die Duftkerze brennt bis zu 50 Stunden. Entwickelt und handgefertigt in Hamburg, Deutschland.“
-großartig!
Ich entdecke fast täglich neue tolle Alternativen und Produkte. Und mit Jedem dieser Dinge, wächst meine Begeisterung dafür mich von all den konventionellen Marken abzuwenden, meinen Hausstand auf die Sachen zu reduzieren, die hochwertig sind und vor Allem WIRKLICH GENUTZT WERDEN (!)
Jeder Schritt den ich in diese Richtung gehe, macht mich innerlich zufriedener und auch freier.
Eure Laura
Hey, hallo!
Ich finde deinen Text wahnsinnig inspirierend! Er hat mich angeregt (auch kreativ) tätig zu werden! 🙂
Was brauche ich wirklich? – bei dem ständigen Konsum jeden Tag eine gute und angebrachte Frage. Ich habe genau wie du, festgestellt wie wenig es ist. Dein Artikel regte mich dazu an etwas genauer hinzuschauen und die Vielzahl an Vorteilen von Naturkosmetik zu entdecken! Obwohl ich mich von so viel getrennt habe fühle ich mich dennoch eher bereichert, als hätte ich mehr Luft zum atmen. Bitte mehr davon… 😉 LG
Hallo! 🙂 Ich danke dir .. freut mich sehr, dass es scheinbar immer mehr Menschen dort Draußen gibt, die umdenken. Das ist toll! Und dieses Gefühl von „mehr Luft zum atmen haben“ kenne ich sehr gut. Solltest du eine besonders gute Naturkosmetik entdeckt haben, lass mich gerne gerne davon wissen! Ich bin stets offen und dankbar für neue gute Produkte in diesem Bereich.
Da dieses Thema einfach ein fester Teil meiner Lebenseinstellung geworden ist, wird es vermutlich noch viele Artikel in dieser Richtung geben.. 😉
Ganz liebe Grüße zurück, Laura
Hallo Laura,
toller Artikel zum Thema Körper-Pflege „überpflegen“, unnötigen Pflegemitteln, Konsumverhalten…
Auf Euren Blog bin ich durch „Carrots for Claire“ aufmerksam geworden.
Tolle Beiträge 🙂
Hier noch ein kleiner Tipp, vor kurzen habe ich gelesen das Haarseife absolut toll sein soll. Es gibt wohl leider einige Haarseifen die nicht so super sind 🙁
Aber über die Haarseifen von der „Naturseifen Manufaktur Uckermark“ habe ich bisher nur gutes gelesen.
Daraufhin habe ich dort letzte Woche habe ein paar Seifen bestellt, und was soll ich sagen ich bin echt schwer begeistert. Die Seife schäumt unglaublich toll, riecht gut & das Haar lässt sich nach dem waschen prima kämmen.
Liebe Grüße
Cordula
Hi Cordula!
An Haarseife habe ich auch schon soo oft gedacht! Ich hörte allerdings von allen Seiten, dass man quasi erst durch eine lange „schwere Zeit“ muss, in der sich die Haare entwöhnen/umgewöhnen müssen. Das heißt, angeblich werden sie erst eine ganze Weile fettig und stumpf – bis iwann der körpereigene Talg die Haare wieder normal-geschmeidig macht. Ich fand das etwas abschreckend 😀 Aber den Seifentipp von dir werden ich mal ausprobieren! Wäre ja super, wenn das was ist. Jede Tube weniger im Bad ist ein Erfolg ^^ 🙂
Ganz liebe Grüße *** Laura
Hej Laura,
Danke für deine Worte! In den letzten Jahren habe ich auch immer wieder die notwendigen Badutensilien hinterfragt. Meine Bambuszahnbürste möchte ich nicht mehr missen 😉 Bei Zahnpasta bin ich noch nicht mit den Verpackungen in Plastik oder Alu zufrieden.
Als richtig gut haben sich selbst angerührte Salben statt gekaufter Cremes erwiesen. Jetzt im Winter nach dem Duschen auf die Haut gegeben, pflegt es mich für einige Tage bis zwei Wochen sehr gut. Dann creme ich das nächste Mal. Als Rezept nutze ich 75 g Lanolin (alternativ Sheabutter), 8 g Wachs (Bienen, Carnauba), 200ml Öl, max 5 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Orange, Lavendel). Rezeptinspirationen findet man zB bei langsamer Leben oder schwatzkatz, am einfachsten ist 4g Wachs auf 50 ml Öl.
Man erwärmt die festen Bestandteile im Wasserbad bis alles flüssig ist und nur leicht die flüssigen, damit beim vorsichtigen Mischen das Wachs nicht direkt erstarrt. Dazu eignen sich Konservendosen oder Marmeladengläser. Zuletzt äth. Öl dazugeben und in alte Cremedosen oder ganz kleine Marmeladengläser abfüllen. Je kleiner, desto geringer die Gefahr, dass sie durch die Nutzung verunreinigen und viel Salbe schlecht wird.
Für die Haare kann ich dir Apfelessig als saure Rinse sehr empfehlen, Spülung nutze ich seit zwei Jahren nicht mehr und habe weiche glänzende Haare. Ab und an Ölkuren für die Spitzen…
Wenn sich aus Holzbürsten das Bett mit den Zinken löst, hat man eine gute flexible Antiziep-Bürste 😉
An Haarseife habe ich mich auch noch nicht herangetraut. Mal schauen!
Gegen Pickel hilft mir eine Ernährung angelehnt an Carrotsforclaire und für mich ohne Erdnüsse und Schokoladen und mit leckeren leicht bitteren Kräutern. Z.B. Löwenzahn oder Rucola oder herben Salaten.
Am wichtigsten in allem ist es für mich, nur das zu tun, was mir gut tut, womit ich glücklich bin. Und das kann mitunter sehr schwer sein 😉
Liebe Grüße
Anna
Super! Danke dir für die Tipps! 😀 Muss ich mal versuchen 🙂